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  1. Reviews/

Review des NLP23 Practitioner

·8 min·

Was ist NLP23? #

NLP23 ist eine 7-tägige Ausbildung zum NLP Practitioner, geleitet durch Alexander Hartmann, Vanessa Buchner und Christian Goebel.

Wer sind die Coaches? #

Alexander Hartmann ist Speaker, Autor, Hypnotiseur und Performance Coach. Ich kannte ihn durch sein Buch “Deep Ocean”, was er zusammen mit seiner Partnerin Vanessa geschrieben hat.

Vanessa Buchner ist Unternehmerin mit Fokus auf die Coaching-Branch und hat auch selbst langjährige Erfahrung als Coach.

Christian Goebel arbeitet seit vielen Jahren als NLP Coach und hat von den dreien die tiefste Praxis Erfahrung im Coaching von NLP.

Alle drei haben NLP bei Richard Bandler selbst gelernt und wissen wovon sie sprechen. Das Zertifikant, was du bekommst, stammt auch von Richard Bandler’s Society of NLP.

Aufbau #

Wie ist die Ausbildung aufgebaut und womit kann ich rechnen?

Vorbereitung #

Vor dem Seminar gab es über 23 Tage lang gut produzierte Videos zur Vorbereitung. Manche mit Übungen. Manche beleuchten einen Aspekt der Theorie näher.

Ich habe die Theorie intensiv bearbeitet. Deshalb war mir dann der erste Tag des Seminares etwas seicht. Das schadet natürlich nicht. Ich konnte dann schon auf andere Aspekte (Wortwahl, Timing, Soundeffekte, Aufbau einer Sitzung, etc.) achten. Es fühlte sich wie ein gelungener Kompromiss dazwischen an die Vorbereiteten nicht zu langweilen und die Unvorbereiteten mitzunehmen.

Seminar #

Dann ging es mit dem Seminar selbst los. Es gibt immer morgen um 10:00 los und abends war man i.d.R. nicht vor 20:00 raus. An drei Tagen ging es auch bis 23:00. Das ist auch cool so, weil es wirklich für eine intensive Seminarerfahrung sorgt. Persönlich hat es etwas für Reibereien mit meiner Frau, die mich begleitet hat, gesorgt. Sie hatte sich vorgestellt, dass ich etwas mehr Zeit für sie haben würde. Nach dem Seminar ist wirklich nicht groß Zeit für Unternehmungen. Ich brauchte auch einfach meine Ruhe.

Bis auf den ersten und letzten Tag waren die Seminartage immer sehr intensiv und mit Theorie, Praxis (coachen und gecoached werden) und Miteinander vollgestopft. Den ersten Tag fand ich sehr seicht (Wiederholung aus der Vorbereitung, mehr Theorie als Praxis) und den letzten Tag etwas zu offen1.

Seminar Sitzungen #

Wenn es um eine Technik geht wird nur so viel Theorie erklärt wie nötig. Gefolgt von einer Demonstration auf der Bühne geht es direkt in die Anwendung. Das heißt du schnappst dir einen anderen Teilnehmen und ihr coached euch gegenseitig. Während der Übung stand uns ein ganzes Team voller Coaches und Teammitglieder zur Verfügung falls wir Hilfe benötigten.

Wenn es nicht um eine Technik, sondern ein Thema, ging wurde dies mit viel Publikumsinteraktion und Übungen (wo sinnvoll) erarbeitet.

Es gab immer genug Zeit das auf alle Fragen eingegangen wurden konnte und es war nie langweilig.

Pausen #

Die Seminarblöcke und die Pausen dazwischen hatten eine angemessene Länge. Pause boten genug Zeit um runterzukommen und sich mit den anderen Teilnehmern auszutauschen.

Für Introvertierte #

Eine meiner größten Bedenken war es von einer Flut von Reizen überrollt zu werden. Ich habe ein geringes Bedürfnis nach äußeren Reizen (Introversion) und meine berechtigte Frage an das Seminar war: werden da nicht total meine Batterien geleert wenn ich den ganzen Tag von Menschen umgeben bin und mit Programm bespielt werde?

Diese Sorge ist auch durchaus berechtigt. Eine Teilnehmerin erzählte von einem Tobias Beck Event wo den ganzen Tag non-stop Action war. Auch in den Pausen.

Zwei Gründe die mich bei NLP23 aber überzeugt haben:

  1. Alexander und Vanessa haben ein Buch über Persönlichkeitsausprägungen geschrieben (Extroversion ist eine davon) und sind Alexander war im Webinar sehr empathisch. Deshalb ging ich davon aus, dass sie ein Programm kreieren würden das sowohl für extravertierte als auch introvertierte Menschen passt. Alexander hat das Thema auch am ersten Tag kurz angesprochen, was bestätigt, dass das Bewusstsein für die Thematik da ist.
  2. Alexander meinte im Webinar das in diesem Jahr (deutlich) weniger Teilnehmer als sonst dabei wären. Es waren am Ende 50 Teilnehmer wo es sonst bis zu 100 sind.

Es war dann auch OK. Meine Batterien wurden entleert und an einem Tag war es mir auch zu viel (hatte nicht gut geschlafen), aber ansonsten habe ich das gut durchgehalten. Mit den Pausen, Übungen, der Geschwindigkeit und Art wie Inhalte präsentiert wurden und der Erwartungshaltung an uns Teilnehmer fühlte ich mich nicht einer konstanten Reizflut ausgeliefert.

Nachbereitung #

Es gibt 23 Wochen (6 Monate) lang ein Video pro Woche. Die Videos auf die ich Zugriff habe sehen mir nach Wiederholungen von Seminarinhalten aus. Aber mal schauen was da noch kommt. Zum Wiederholen und Vertiefen sicherlich wertvoll.

Inhalte #

Die Inhalte des Seminar werde ich nach und nach ergänzen wenn ich die dazugehörigen Artikel geschrieben habe.

Die Website gibt einen Überblick. Diese werden Leute die mit NLP nicht vertraut sind aber nichts sagen. Und Personen, die mit NLP vertraut sind, können sich auch selbst zusammenreimen was Teil des Practitioners ist.

Erst in der Übung

NLP muss angewandt werden. Erst durch die Anwendung habe ich die Techniken wirklich verstanden. Das Seminar hat mich immer wieder herausgefordert das Gelernte anzuwenden. Und zwar vor dem Zeitpunkt, an dem ich dachte ich wäre bereit dafür. Aber es hat immer gut funktioniert. Ich habe das Selbstvertrauen gewonnen NLP wirklich verstanden zu haben und anwenden zu können. Bei mir und bei anderen.

Natürlich muss und werde ich im Nachgang weiter üben und verfeinern. Das Seminar hat aber ein sehr solides Fundament gegossen.

Beweggründe #

Warum habe ich mich zum Practitioner angemeldet?

Glaubenssätze verändern

Im letzten halben Jahr hatte ich mich schon intensiv mit meinem Glaubenssätzen auseinander gesetzt. Ich fand auch Methoden um diese zu verändern2. Was mich aber an NLP beeindruckt hat, war die Einfachheit und Schnelligkeit mit der ich bei mir selbst Veränderung hervorrufen konnte. Wie einen Schalter umzulegen.

Unterstützung geben

Meine bestehenden Werkzeuge konnte ich benutzen um meine eigenen Glaubenssätze zu verändern. Ich konnte diese aber nur schwer bei anderen Menschen anwenden. NLP-Techniken lassen sich durch einem Coach, der einen von außen anleitet, oft noch besser anwenden. Mit NLP könnte ich also auch mein Umfeld in der Veränderung effektiver unterstützen.

Komfortzone erweitern

Die “Hinter den Kulissen” Vlogs sahen so aus als würde ich meine Komfortzone an einigen Stellen erweitern können.

Meine Erfahrung #

Wie ging es mir auf dem Seminar?

Erwartungen #

Alle meine, unter Beweggründe aufgeführten, Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Ich konnte meine Liste von Glaubenssätzen in den Übungen schon erfolgreich bearbeiten. Für zukünftige Glaubenssätze was ich jetzt auch wie ich vorgehen kann.

Die gleichen Techniken durch die ich selbst Veränderung erfahren habe, habe ich auch bei anderen angewandt und dabei die Erfahrung gemacht das ich damit auch Veränderung bei anderen unterstützen kann.

Zur Erweiterung meiner Komfortzone gab es viele Möglichkeiten und ich habe diese Chancen auch ergriffen.

Atmosphäre #

Die Gruppe hat schnell zusammengefunden. Es wurde eine sichere, warme und herzlich Umgebung geschaffen in der ich mich öffnen könnte und so angenommen wurde wie ich bin. Ich habe jede Übung mit einem neuen Partner gemacht und fühlte mich immer gut aufgehoben.

Learnings #

Ich konnte für mich selbst einige Themen bearbeiten und Erfahrungen und Beweise sammeln für positive Glaubenssätze sammeln. Eine beispielhafte Auswahl:

  • Befriedigung für erreichte Ziele fühlen
  • Lob von außen annehmen
  • Meinem verstorbenen Vater vergeben
  • Rasen im Auto eindämmen
  • Geringfügige Ängste komplett loslassen: Spinnen, Schlangen, Höhenangst
  • Von “Making money is hard and takes effort” zu “Money is easy to come by”
  • Ehrlich kommunizieren was ich wirklich will
  • Es gibt viele positiv motivierte Menschen da draußen.
  • Gruppenarbeiten müssen nicht durch mich getragen werden.
  • Ich bin empathischer als ich dachte. Andere können sehr viel empathischer sein als ich dachte.
  • Langanhaltende Veränderungen sind schnell erreichbar.

Ein sehr unerwartete – aber mit die wertvollste – Erfahrung war es wirklich zum gegenwärtigen Moment zu finden und einfach zu sein. Ganz zufälligerweise hatte ich auf der Hinfahrt “The Power of Now” von Eckhart Tolle gehört und das gleiche Thema wurde auch im Seminar aufgegriffen. Es ist etwas, dass für Alexander viel an Bedeutung zugenommen hat. Und für jegliche Coaching Arbeit ist dieser Zustand der Präsenz auch immens hilfreich.

Meine Frau meint sogar, ich sei romantischer geworden 🙂

Kosten #

  • Seminar: 5.000€
  • Unterbringung für 8 Nächte im AirBnB: 707€
  • 1.200km Anfahrt im eigenen Auto: 130€3

Weil ich das Seminar als Geschäftsausgabe verbuchen kann und umsatzsteuerpflichtig bin bekomme die USt. erstattet. Die restlichen 5186€4 gelten gewinnmindernd. Bei einem Durchschnittssteuersatz von 25% ergibt sich damit mein persönlicher Gesamtpreis von 3.900€5. Ich wäre aber auch gewillt gewesen die vollen 6.000€ auszugeben.

Neben den monetären Kosten sind ggf. noch andere Kostenpunkte relevant:

  • Opportunitätskosten
  • Kosten der Urlaubstage
  • Aktivitäten die danach nachgeholt werden müssen
  • Batterien danach wieder aufladen
  • Nacharbeitung

Fazit #

Das Seminar hat mir einen Werkzeugkasten gegeben mit dem ich effektiv und schnell langanhaltende mentale Veränderungen bei mir und anderen bewirken kann.

Das Seminar hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Ich konnte viele tolle Erfahrungen machen und viel über mich selbst lernen. Über die Kommunikation, Miteinander, die Arbeit in Gruppen, Vertrauen, Nachgeben und Gegenwärtigkeit.


  1. Am letzten Tag hatten wir Abschlussprüfung und Abschlussfeier am Abend. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Input bzw. den Rahmen für mehr Coaching gewünscht. ↩︎

  2. Letting Go nach David R. Hawkins und The Work von Byron Katie (siehe Loving What Is.) ↩︎

  3. Reale Fahrtkosten: \((1200_{km}/100_{km}) *6_{l/100km} *1.80_{€/l}\) ↩︎

  4. Gesamtausgaben: \(5000€ +707€ +130€ = 5837€\)
    Ausgaben nach USt. Erstattung: \(5837€ - 814€ = 5023€\)
    Gewinnmindernde Gesamtausgaben: \(5023€ + (543_{km} *0.30€) = 5186€\) ↩︎

  5. Persönliche Gesamtkosten: \(5186€ *0.75 = 3889€\) ↩︎

Jonathan Neidel
Autor
Jonathan Neidel